Andreas Gruber über Vorteile der Behandlung von Steißbeinfisteln mit der minimalinvasiven SiLaC®-Therapie
Andreas Gruber über Vorteile der Behandlung von Steißbeinfisteln mit der minimalinvasiven SiLaC®-Therapie
Andreas Gruber ist Facharzt für Allgemeinchirurgie, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie sowie für Proktologie. Nach langjähriger klinischer Tätigkeit an Krankenhäusern in Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Österreich ist er seit 2017 selbständig in eigener Praxis am Klinikum Landsberg. Er engagiert sich für die Verzahnung von ambulanter und stationärer Chirurgie. Seit vielen Jahren arbeitet er auch mit der SiLaC®-Lasertherapie von biolitec® zur Behandlung von Steißbeinfisteln.
- Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Vorteile der SiLaC®-Lasertherapie im Vergleich zu herkömmlichen Operationsmethoden bei Steißbeinfisteln für die Patienten?
Die SiLaC®-Therapie bringt mehrere Vorteile für den Patienten mit.
Da nur eine Seitenlagerung für den Eingriff erforderlich ist, kann eine einfach und leichtere Narkose durchgeführt werden, in Einzelfällen ist eine OP in Lokalanästhesie möglich. Der Eingriff ist in jedem Fall ambulant durchführbar.
Die OP ist minimalinvasiv und hinterlässt keine großen komplizierten Wunden. Gesunde Haut und angrenzendes Gewebe kann geschont und sogar erhalten bleiben. Hieraus ergibt sich eine erheblich reduzierte Schmerzwahrnehmung und eine kürzere Arbeitsunfähigkeit.
- Wie läuft die SiLaC®-Behandlung im Detail ab – von der Vorbereitung bis zur Nachsorge? Worauf müssen Patienten achten?
Alle Patienten werden im Vorfeld ausführlich über den Ablauf der OP informiert. Eine eigentliche Vorbereitung von Seiten des Patienten ist nicht erforderlich. Das OP-Gebiet wird unmittelbar vor dem Eingriff im Vorbereitungsraum des OPs rasiert. Während des Eingriffes werden sämtliche Öffnungen (Fistelgänge) und die darunterliegende Höhle (Sinus) gereinigt und dann mit der Laserfaser verödet. Nach der OP sind die Patienten mit Schmerzmitteln, die sie bei Bedarf nehmen könnten, versorgt und werden von mir am ersten Tag nach der OP und nach 1 Woche in meiner Praxis angesehen. Eine intensive Nachbehandlung mit täglichen aufwändigen Verbänden, wie es bei den klassischen OP-Methoden erforderlich wäre, sind hier nicht nötig. Einfache Pflasterwechsel reichen aus. Eventuelle Krankmeldungen werden in meiner Praxis bedarfsgerecht erstellt. Hierbei ist es wichtig stundenlanges Sitzen in den ersten 14 Tagen zu minimieren oder sogar zu vermeiden.
- Für welche Patienten ist die SiLaC®-Therapie besonders geeignet? Gibt es Fälle, in denen Sie von dieser Methode abraten würden?
Die Therapieplanung erfolgt bei jedem Patienten nach individueller Beratung. Nicht jedem passt der gleiche Schuh, doch selbst in der Rückfallsituation kann SiLaC® die richtige Option sein.
- Welche Erfahrungen haben Sie mit der Heilungsdauer und den Heilungschancen nach einer SiLaC®-Behandlung gemacht? Wie häufig treten Rückfälle auf?
In der Regel ist von einer Abheilung innerhalb von 3-5 Wochen auszugehen, wobei hier die Patienten mit einfachem Pflasterverband, der die geringfügigen Absonderungen der behandelten Fistelöffnungen aufnimmt, schon nach wenigen Tagen nach der OP ihren gewohnten Alltag leben können. Einschränkungen finden sich neben der sitzenden Tätigkeit auch leider im Freizeitsport. Die Heilungschancen nach Laser-OP sind den klassischen OP-Methoden überlegen da keine Wundheilungsstörungen entstehen können, weil keine Wunden entstehen. Rückfälle nach SiLaC® treten in ca. 10% der Fälle auf, in den klassischen OPs liegt die Rückfallrate bei ca. 20%.
- Wie empfinden Ihre Patienten die Behandlung und die Zeit danach im Hinblick auf Schmerzen, Lebensqualität und Alltagstauglichkeit?
Die Patienten sind in den ersten Tagen etwas eingeschränkt, Schmerzmittel sind nur bei Bedarf erforderlich. Nach etwa 10 Tagen leben alle Patienten wieder ihren gewohnten Alltag.
- Werden die Kosten für die SiLaC®-Therapie von den Krankenkassen übernommen und was sollten Patienten in Bezug auf die Kostenübernahme beachten?
Durch die Einführung der Hybrid-DRGs kann ich die operative Lasertherapie auch für gesetzlich Versicherte ohne Kosten für die Patienten anbieten. Bei Privatversicherten ist die Kostenübernahme geregelt.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.chirurgie-pro.de/